mariniertes Putenfleisch |
Damit das Grillvergnügen nicht all zu fettig wird, greifen besonders wir Frauen gerne zu Geflügelfleisch, viele leider aber dann gleich zu fertig mariniertem Fleisch. Denn das wird angeblich nicht so trocken beim Grillen. Eine Sache gleich vorweg: Das ist ein Trugschluss! Wenn Fleisch für eine Ewigkeit auf dem Grill über züngelnden Höllenflammen brät, wird jedes Fleisch trocken. Deshalb besser eine Grillschale benutzen, die vor den Flammen schützt, und das Geflügelfleisch nach mehrmaligem Wenden nach max 10 Minuten an der dicksten Stelle anschneiden und testen, ob es durchgebraten ist. D.h. es hat keinen rohen Kern mehr und ist gleichmäßig weiß von Innen. Geflügelfleisch bitte nur vollständig gegart essen: Salmonellengefahr!
Es gilt: je dünner das Fleisch ist, desto kürzer muss es grillen. Ich nehme deshalb am liebsten Hühnerbrust Minutensteaks oder Putenschnitzel, beides ist schön dünn und gleichmäßig geschnitten.
Ein weiterer Trugschluss ist auch, dass mariniertes Geflügelfleisch weiterhin fettarm ist. Die meisten Marinaden strotzen nur so vor Fett und Geschmacksverstärkern. Dann ist es mit dem schlanken Grillen vorbei.
Hier also nun meine fettfreie Marinadenvariante, die jedes Fleisch wunderbar mariniert.
Jedem, der das Rezept jetzt liest, und denkt: "Da ist doch aber Sojasauce drin und die enthält ja Glutamat und das ist doch auch ein Geschmacksverstärker. Das kann doch dann auch nicht gut sein!", dem soll gesagt sein: Ja, Sojasauce enthält Glutamat. Das ist ganz normal! Denn man muss zwischen dem natürlich vorkommenden Glutamat, das u.a. in Pilzen und Hefe vorkommt, und den künstlichen Glutamat unterscheiden. Bei Sojasauce kommt es wie bei vielen anderen Dingen auch auf das Kleingedruckte an. In eine gute Sojasauce gehören nur Soja und evtl. Reis oder Weizen und kein weiterer Inhaltsstoff wie Glucosesirup ö.ä., zudem sollte sie natürlich gebraut sein (wie Bier).
Sojasauce eignet sich besonders gut für Marinaden, denn sie gibt allem einen besonders vollmundigen Geschmack. Das so genannte Umami!
Umami ist auch das Stichwort für die Fischsauce. Vielen mag es sehr komisch vorkommen, dass ich in eine Fleischmarinade eine Zutat aus Fisch gebe. Zum einen sei gesagt, dass sich diese Marinade auch für Gemüse, Tofu oder Lachs eignet. Zum anderen gibt auch Fischsauce den vollmundigen Umami-Geschmack. Sie ist gewöhnungsbedürftig vom Geruch, pur schmeckt sie gar nicht, aber die Kombination beider Saucen haut einen um.
Und warum jetzt schwarzes Fleisch? Je nachdem wie dunkel die Sojasauce ist und je länger das Grillgut mariniert, desto schwärzer und auch würziger wird es.
Zutaten für ca. 4 Stücke Putenfleisch (á ca. 120-130 gr pro Stück)
250 gr Sojasauce
4 EL Fischsauce
1 Zitrone
ein Walnuss großes Stück Ingwer
2 Knoblauchzehen
Chilis - je nach Geschmack
- Fleisch abspülen, abtrocknen und in eine Schale oder einen Gefrierbeutel legen (TIPP: Ich nehme immer einen Gefrierbeutel zum Marinieren, so lässt sich das Grillgut besser transportieren und die Marinade kann gut einwirken!)
- Sojasauce, Fischsauce und den Saft der Zitrone dazugießen
- Ingwer und Knoblauch schälen, in kleine Stücke schneiden und zusammen mit den Chilies zur Marinade
- alles für mindestens 1-1,5 Std marinieren lassen, am besten länger!
mariniertes und gegrilltes Putenfleisch mit Hummus, Salat und Ofenkartoffel mit Sour Creme |