Mittwoch, 29. Februar 2012

Rindersteak mit Potato-Wedges und Knobi-Brot

Steaks in der Grillpfanne
Auch wenn die Anzahl der vegetarischen Gerichte den Anschein erweckt, ich sei Vegetarierin, dem entgegne ich nur, dass es eben nur ein Anschein ist.
Ich esse liebend gerne Gemüse, aber manchmal muss Fleisch sein. Vor kurzem war es mal wieder so weit: ein Steak musste her!
Deshalb möchte ich Euch eine Anleitung für ein gelungenes Steak und lecker, selbstgemachte Beilagen geben.


Steak mit selbstgemachten Potato-Wedges
und selbstgemachtem Knobi-Brot
Beim Braten von Steaks kann einiges schief gehen, das weiß ich nur zu gut. Für die meisten von uns soll ein Steak zart rosa und saftig sein, aber nicht zu rot und roh in der Mitte. Oft genug ist es außen schwarz verbrannt und innen entweder immer noch roh oder völlig durch gebraten und trocken. Lasst Euch gesagt sein, das braucht Übung und klappt nicht immer gleich gut, denn es kommt nicht nur auf den Koch an sondern auch auf das Fleischstück.
Für Steaks eignen sich gut Scheiben vom Filet, dem Rücken (das Roastbeef), aus der Hüfte (das sogenannte Hüft- oder Huftsteak) oder aus den hohen Rippe. Die einzelnen Bezeichnungen wie Rumpsteak, Serloin, Porthouse, Rib-Eye oder das berühmte T-Bone richten sich nach der Schnittweise, dem Gewicht und der Herkunft (welches Teil vom Rind).
Ich habe dies Mal Scheiben aus der hohen Rippe verwendet. Dieses Stück Fleisch hat mehr Fett und ist durchwachsener als andere Fleischstücke, wie z.B. Huftsteak oder Filet, aber da Fett Geschmacksträger und -Bringer ist und vor dem Austrocknen schützt, sind Steaks aus der hohen Rippe immer sehr saftig und geschmacksintensiv.
Nun zum Braten: Ich habe eine Grillpfanne verwendet, denkbar wären aber natürlich auch andere Pfannen. Wichtig ist, dass die Pfanne und das Fett (Butterschmalz oder Öl) richtig heiß sind. Heißes Öl erkennt man daran, dass es etwas flüssiger wird und Schlieren in der Pfanne macht, wenn man es bewegt.
Ich würze Steaks nie, bevor ich sie brate, weil die Gewürze nur verbrennen und die Gewürze später nicht mehr schmecken. Auch andere Gewürze als Salz und Pfeffer verwende ich bei Steaks nicht. Aber über das Wann und Was des Würzens gibt viele unterschiedliche Meinungen. Da soll jeder das machen, wie es ihm beliebt.
Die Garzeiten und -Stufen hängen davon ab, wie dick das Fleisch ist, daher sind die Minutenangaben nur grobe Richtwerte. Es ist keine Schande, das Fleisch an der dicksten Stelle für einen Test durchzuschneiden. Schließlich sind wir keine Profis und in keinem Restaurant. Wichtig ist nur, dass die Schnittstellen danach kurz in die heiße Pfanne gepresst werden, um zu verhindern, dass weiter Fleischsaft austritt.
  1. Das Steak (ca 2 cm dick) in die heiße Pfanne geben und bei starker Hitze 2 Min von einer Seite anbraten.
  2. Dann wenden und weitere 3 Min braten. Jetzt entspräche das der Garstufe "blau oder raw" als noch fast roh innen!
  3. Die Hitze jetzt reduzieren und auf der 2. Seite weitere 2 Minuten braten. Jetzt müsste das Steak innen rosa sein, als "medium".
  4. Nach nochmaligem Wenden und weiteren 2 Min ist das Steak durchgebraten, d.h. "well done".
  5. Wenn das Fleisch aus der Pfanne kommt, sollte das Fleisch kurz ruhen (d.h. ca. 3-5 Min) und kann während des Ruhens mit Salz und Pfeffer gewürzt werden.
Potato-Wedges für 2 Personen
5 Kartoffeln, mittelgroß
2 Knoblauchzehen
Olivenöl
Salz,
Paprikapulver, edelsüß oder scharf
Kräuter der Provence

Hierzu schmeckt Sour Creme hervorragend und diese darf auch gerne aus dem Kühlregal des Supermarkts kommen. Schließlich ist der Rest selbst gemacht.
  1. Kartoffeln gut waschen (nicht schälen), halbieren oder vierteln und in eine Auflaufform legen
  2. Knobi schälen, in Scheiben schneiden und über die Kartoffeln geben
  3. die Kartoffeln mit den Gewürzen bestreuen und mit Olivenöl beträufeln
  4. die Aufflaufform für ca. 25 Min bei 180°C Umluft in den Ofen stellen (oder in einer Kombi-Mikrowell: 10-15 Min bei 600 Watt zusätzlich zur Umluft), fertig sind die Kartoffeln, wenn sie innen weich und außen knupsrig sind, d.h. immer mal wieder eine Garprobe machen!
Knobi-Brot
Weißbrotscheiben (Brötchen, Baguette oder Ciabatta)
Olivenöl
1-2 Knobi-Zehe
  1. Weißbrotscheiben in einer Pfanne im heißen Öl von beiden Seiten goldbraun anbraten und danach auf Küchenpapier abtropfen und auskühlen lassen
  2. die Knobi-Zehe schälen und halbieren, die gerösteten Brotscheiben mit der Knobi-Zehe einreiben. Fertig!

Montag, 27. Februar 2012

Apfel-Hafer-Honig Muffins

Apple-Honey-Oat-Muffins
 Inspiriert hat mich für diese Muffinkreation ein Rezept für Kürbismuffins in einer Kochzeitschrift. Da ich weder Kürbis noch Rosinen noch andere geforderte Zutaten zuhause hatte, wandelte ich das Rezept einfach um, und das ist daraus geworden.

Zutaten für 12 Muffins
12 Papierförmchen
200 gr Äpfel (geschält, entkernt, klein geschnitten)
Zitronensaft
150 gr kernige Vollkorn-Haferflocken 
100 gr Vollkornweizenmehl
150-200 gr Honig, flüssig (je nachdem wie süß es sein soll)
70 ml Milch
2 Eier
2 EL Pflanzenöl
70 gr gehackte Walnüsse
2 TL Backpulver
1 1/2 TL Zimtpulver
1 TL Ingwerpulver
1/4 TL Muskatnuss (Pulver oder frisch)

Alternativzutaten:
Ihr könnt anstatt Honig auch 90-100gr Zucker verwenden. Anstelle von Vollkornflocken oder -Mehl kann man natürlich auch normale "nicht-Vollkorn" Produkte verwenden.
Wer mag, kann noch 80 gr Rosinen dazugeben.

Ofen auf 170°C Umluft vorheizen, Backzeit ca. 25-30 Minuten.


  1. die klein geschnittenen Äpfel in einer Schale mit etwas Zitronensaft beträufeln und mit dem Honig vermischen
  2. in einer großen Schüssel Apfelstücke, Haferflocken, Milch, Eier und Öl verrühren
  3. Mehl in einer weiteren Schüssel abwiegen, mit dem Backpulver und den Gewürzen mischen und zur Apfel-Haferflocken-Milch etc Mischung geben, alles weiter verrühren
  4. die gehackten Walnüsse dazugeben (Falls ihr Rosinen verwendet, kommen die jetzt dazu!)
  5. Papierförmchen in die Muffinformen setzen, den Teig in die Formen gießen, so dass die Papierförmchen nicht überlaufen
  6. Muffinblech in den vorgeheizten Ofen stellen, solange backen bis die Muffins glänzend braun sind (ca. 25-30 Minuten)

Sonntag, 5. Februar 2012

Oma Ute's classic

Bratwurst mit Pü und Apfelmus
Jede Familie hat ihre Klassiker, die seit Jahren gekocht werden und meistens jedes Familienmitglied glücklich machen. Bei mir sind es unter anderem Bratwürstchen mit Kartoffelpüree und Apfelmus, wie es meine Oma Ute immer für mich kochte, wenn ich aus der Schule kam. Das ist ein Essen, welches die Engländer als comforting food bezeichnen - also ein Essen zum Wohlfühlen. Für mich hängen viele Erinnerungen damit zusammen. 
Meine Oma stammte aus der Gegend um Bonn, also aus Nordrhein-Westfalen. Die westfälische und rheinische Küchen sind bekannt dafür deftig und süß zu mischen, wie z.B. Sauerbraten mit Pumpernickel-Rosinensauce, die mit Rübensirup und Lebkuchen gewürzt wird. Also ist dieses Gericht ganz typisch für die Region.
Ich habe es aber ein bißchen überarbeitet, so dass es moderner und peppiger ist. So habe ich die Bratensauce weggelassen, wie sie bei meiner Oma üblich war, aber wer gerne noch eine Sauce dazu haben möchte, schaut bitte ans Ende des Rezepts. Meine Variante ist deutlich schärfer als bei meiner Oma, aber ich denke, auch mit dieser Variante wäre sie einverstanden.

Zutaten für 2 Personen
2-4 grobe, frische Bratwürste
Butterschmalz, Margarine oder Öl (Oma hätte Margarine genommen)
etwas Mehl
600 gr Kartoffeln (am besten mehllig kochende)
1 El Butter
ca 100 ml Milch
Salz, Muskatnuss
4-5 Äpfel, säuerlich
Saft einer halben Zitrone
1 rote Thai-Chilli
Ingwer (ca. Daumendick und 5 cm lang)
2 TL Lebkuchengewürz (oder nur Zimt)
1 TL Honig

Alle Kochschritte laufen gleichzeitig ab, dann ist alles gleichzeitig fertig!
  1. Kartoffeln schälen, in kleine Stücke schneiden, mit Wasser und etwas Salz weich kochen und abgießen. Milch erhitzen, heiße Milch zu den Kartoffelstücken gießen und mit dem guten alten Stampfer zerstampfen. Butter, Salz und reichlich Muskatnuss dazugeben. Warm stellen!
  2. Äpfel schälen und entkernen, in Spalten schneiden, Ingwer schälen und mit einer Reibe über die Äpfel reiben, Chili klein schneiden (wer mag, entfernt die Kerne), Lebkuchengewürz, Zitronensaft und Honig dazu und alles vermischen, entweder in der Mikrowelle oder auf dem Herd solange kochen bis die Äpfel zerfallen. Dauert ca. 10 min.
  3. Bratwürste in einer Schale mit kochendem Wasser mehrere Minuten überbrühen. Omas Tipp! Dann bleibt die Bratwurst beim Braten saftiger und platzt nicht, übrigens auch fürs Grillen gut geeignet. Würste aus dem Wasser nehmen, trocken tupfen und in etwas Mehl wenden und dann im heißen Fett kross braten.
Omas Saucen-Tipp:
Meine Oma hat den Bratensatz aus der Pfanne immer noch mit Wasser abgelöscht und zu einer Sauce gekocht. Ich könnte mir gut vorstellen, dass das ganze auch sehr lecker schmeckt, wenn man anstatt Wasser etwas Apfelsaft und Apfelessig oder einen Apfelwein nimmt und kalte Butterflocken unterrührt.

Und noch ein Tipp von Oma:
Meine Oma stammte aus einer Zeit, in der nichts weggeworfen und alles irgendwie doch noch verwertet wurde. Wenn man sich anschaut, wie viele Lebensmittel im Müll landen, finde ich, sollte man so manches aus Omas Zeit wieder aufleben lassen. 
So eigenet sich dieses Gericht gut dazu, Äpfel zu verarbeiten, die einige Druckstellen haben oder schon länger liegen und daher nicht mehr knackig sind. Solche Äpfel sind nicht mehr Güteklasse 1 super A, aber geschält und gekocht  sind sie ohne weiteres noch essbar und gehören keinesfalls in den Müll.