Bratwurst mit Pü und Apfelmus |
Meine Oma stammte aus der Gegend um Bonn, also aus Nordrhein-Westfalen. Die westfälische und rheinische Küchen sind bekannt dafür deftig und süß zu mischen, wie z.B. Sauerbraten mit Pumpernickel-Rosinensauce, die mit Rübensirup und Lebkuchen gewürzt wird. Also ist dieses Gericht ganz typisch für die Region.
Ich habe es aber ein bißchen überarbeitet, so dass es moderner und peppiger ist. So habe ich die Bratensauce weggelassen, wie sie bei meiner Oma üblich war, aber wer gerne noch eine Sauce dazu haben möchte, schaut bitte ans Ende des Rezepts. Meine Variante ist deutlich schärfer als bei meiner Oma, aber ich denke, auch mit dieser Variante wäre sie einverstanden.
Zutaten für 2 Personen
2-4 grobe, frische Bratwürste
Butterschmalz, Margarine oder Öl (Oma hätte Margarine genommen)
etwas Mehl
600 gr Kartoffeln (am besten mehllig kochende)
1 El Butter
ca 100 ml Milch
Salz, Muskatnuss
4-5 Äpfel, säuerlich
Saft einer halben Zitrone
1 rote Thai-Chilli
Ingwer (ca. Daumendick und 5 cm lang)
2 TL Lebkuchengewürz (oder nur Zimt)
1 TL Honig
Alle Kochschritte laufen gleichzeitig ab, dann ist alles gleichzeitig fertig!
- Kartoffeln schälen, in kleine Stücke schneiden, mit Wasser und etwas Salz weich kochen und abgießen. Milch erhitzen, heiße Milch zu den Kartoffelstücken gießen und mit dem guten alten Stampfer zerstampfen. Butter, Salz und reichlich Muskatnuss dazugeben. Warm stellen!
- Äpfel schälen und entkernen, in Spalten schneiden, Ingwer schälen und mit einer Reibe über die Äpfel reiben, Chili klein schneiden (wer mag, entfernt die Kerne), Lebkuchengewürz, Zitronensaft und Honig dazu und alles vermischen, entweder in der Mikrowelle oder auf dem Herd solange kochen bis die Äpfel zerfallen. Dauert ca. 10 min.
- Bratwürste in einer Schale mit kochendem Wasser mehrere Minuten überbrühen. Omas Tipp! Dann bleibt die Bratwurst beim Braten saftiger und platzt nicht, übrigens auch fürs Grillen gut geeignet. Würste aus dem Wasser nehmen, trocken tupfen und in etwas Mehl wenden und dann im heißen Fett kross braten.
Omas Saucen-Tipp:
Meine Oma hat den Bratensatz aus der Pfanne immer noch mit Wasser abgelöscht und zu einer Sauce gekocht. Ich könnte mir gut vorstellen, dass das ganze auch sehr lecker schmeckt, wenn man anstatt Wasser etwas Apfelsaft und Apfelessig oder einen Apfelwein nimmt und kalte Butterflocken unterrührt.
Und noch ein Tipp von Oma:
Meine Oma stammte aus einer Zeit, in der nichts weggeworfen und alles irgendwie doch noch verwertet wurde. Wenn man sich anschaut, wie viele Lebensmittel im Müll landen, finde ich, sollte man so manches aus Omas Zeit wieder aufleben lassen.
So eigenet sich dieses Gericht gut dazu, Äpfel zu verarbeiten, die einige Druckstellen haben oder schon länger liegen und daher nicht mehr knackig sind. Solche Äpfel sind nicht mehr Güteklasse 1 super A, aber geschält und gekocht sind sie ohne weiteres noch essbar und gehören keinesfalls in den Müll.
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